Ostfriesische Burgen und Schlösser-Tour

Im 13. Jh. war das gesamte Gebiet Ostfrieslands ein Land der freien Bauern. Die sich Mitte des 14. Jahrhunderts anbahnende Zeit der Häuptlingsherrschaft konnte sich deshalb so lange behaupten, weil sie nicht mit einer Rechtsminderung der einzelnen Bauern einherging. So konnten die Bauern auch unter den Häuptlingen sie selbst bleiben. Die Häuptlinge stammten aus besonders reichen und mächtigen Familien und scharten Gefolgsleute um sich herum.Zur Festigung ihrer Macht ließen sie Burgen und Schlösser bauen. Hierbei orientierten sie sich allerdings zunehmend am europäischen Adel. Neben hunderten von Burgen sind noch jede Menge weiterer Herrenhäuser/Steinhäuser erhalten. Es handelt sich um meist nicht allzu große, aber nicht weniger eindrucksvolle Bauten . Sie vermitteln ebenfalls die Geschichte des alten Frieslands mit der Macht der Häuptlingsherrschaften. Heute sind hinter Backsteinmauern und Wassergräben teilweise noch Nachfahren des alten Adelsgeschlechtes anzutreffen. Genießen Sie zauberhafte Welten zwischen Leer und Dornum. Besonders sehenswert sind auch die vergessenen Grimersumer Steinbauten der Beninga Häuptlinge bei Greetsiel-Krummhörn sowie das Schloss Pewsum.

Nr. 4 Manningaburg

Die Manningaburg in Pewsum, Gemeinde Krummhörn, besteht heute nur noch aus der Unterburg und der umgebenden Graft. Vor dem 18 Jahrhundert wies die Gesamtanlage mit der Oberburg den Charakter eines Wasserschlosses aus, mit den entsprechenden Gartenanlagen und Nebengebäuden.

Die Burg war bis 1565 der Häuptlingssitz der Manninga´s bis sie mit Verkauf an den Grafen Edzard II. von Ostfriesland überging. Bis Ende des 17. Jahrhunderts gehörte die Burg der Häuptlingsfamilie der Cirksena´s. Da die Instandhaltung der Burg nicht mehr geleistet werden konnte, wurde die Oberburg im 18. Jahrhundert abgetragen.

Heute beherbergt die Unterburg ein Museum über die Geschichte der friesischen und groningischen Burgen, bietet aber auch zeitgenössische Kunstausstellungen an.

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Nr. 9 Beningaburg

Die Beningaburg (Osterburg) ist eine von ehemals drei Häuptlingsburgen in Dornum aus den Jahren um 1400. Erbaut wurde sie von Hero Attena von Dornum als Wasserburg. Im Jahr 1461 ging die Burg in den Besitz der Häuptlingsfamilie Kankena über, als Ausgleich für den Verlust seiner Burg in Wittmund. Der Name der Beningaburg ist auf das Jahr von 1545 zurückzuführen, da der Zweig der Kankena kinderlos blieb. Durch Heirat von Nona, der Schwester von Remmer Kankena, mit Folkmar I Beninga von Grimmersum ergab sich auch der Wechsel der Häuptlingsfamilie. Sein Sohn Folkmar II. Beninga festigte die Herrschaft auf der Osterburg für die nächsten fast 200 Jahre. Nach dem Tod des Folkmar Eger Beninga im Jahr 1717 endete die Herrschaft der Beninga. Der Adelscharakter wurde bis 1817 aufrecht halten, bis die Burg dann aber in den Privatbesitz wechselte. Von 1817 bis 1971 gab es mehrfach Besitzerwechsel.

Mit dem letzten Besitzer erfolgten umfangreiche Umgestaltungen und Restaurierungsarbeiten, die der Burg das heutige Aussehen verleihen.Heute beherbergt die Beningaburg ein Hotel mit Restaurant und Teestube und gibt mit dem Interieur einen Eindruck der Erhabenheit aus der Zeit der Häuptlingsfamilien wieder.

Der alte Baumbestand und der Burggraben zusammen mit der Burganlage prägen mit dem sehr schönen historischen Ortskern von Dornum und dem Schloss Dornum diesen besuchenswerten Ort.

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